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Mein erstes Jedermann-Rennen

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Zwei Radfahrer

Ihr kennt das sicher. Es steht ein Event ins Haus und ihr überlegt euch wie es ablaufen könnte und am Ende wird es doch ganz anders. So in etwa lief auch meine Renn-Premiere in Torgau. Das fing schon bei der Anmeldung an. Da wurde ich gefragt, was ich so für eine Durchschnittsgeschwindigkeit fahre. Bisher habe ich meist allein trainiert, also habe ich 30 km/h angegeben. Das liegt knapp einen km/h über meiner Ausdauer-Geschwindigkeit. Damit wurde ich in Block D (27-30 km/h) eingeteilt…es ging bis Block E.

Mein Gedankengang war es, das man in der Gruppe ja schneller fährt und hatte mir 35 km/h für die 70 km (zwei Runden mit 35 km) vorgenommen. So weit so gut. Auf der Hinfahrt nach Torgau stieg die Nervosität an, doch als ich das Auto abgeparkt hatte, wandelte sich das in Vorfreude. Was sollte auch schief gehen!? Ich habe meine Startunterlagen abgeholt, mich umgehost und mich darauf vorbereitet, wie ich das Rennen angehen möchte. Erstmal dosiert, schauen wie es so läuft, welche Gruppe passen könnte.

Es ging los

Einige quatschten noch fröhlich im Startbereich, ich war voll konzentriert. Das wichtigste Ziel: nicht stürzen. Der Rest kommt schon von allein. Die Blöcke starteten im Abstand von einer Minute. Somit war das Ziel in der vorderen Hälfte zu landen nahezu dahin. Zu Beginn bin ich einfach erstmal nur mitgefahren, immer links außen, auch im Wind. Eine Gruppe bildete sich und da bin ich dann mitgefahren. Circa 40-50 FahrerInnen stark. Jetzt musste ich mich entscheiden. Fahre ich weiter erstmal außen oder nutze ich den Windschatten.

Nach knapp 6 km war ich froh nicht in der Mitte gefahren zu sein, denn auf einmal lagen 10-15 Fahrer auf der Straße. Vermutlich war einer unaufmerksam. Ich hörte einen Fahrer nur rufen: „Solche Manöver fährt man auch nicht.“ Scheinbar hat einer plötzlich die Spur gewechselt. Ich war froh weiter fahren zu können. Ab dem Zeitpunkt entschloss ich mich weiter vorn zu fahren, auch ab und an in die Führung zu gehen. Lieber gehe ich an meine körperlichen Grenzen und fahre im Wind, als auf dem Asphalt zu liegen.

Renn Flow

Nach gut 20 km hatte ich mich dann eingefuchst. Ungefähr 8 Fahrer, inklusive mir gingen immer wieder durch die Führung, der eine mehr, der andere weniger. Gefühlt habe ich ab Kilometer 25 die meiste Arbeit geleistet, aber das war auch okay. Gerade „bergan“, auch wenn das Wort BERG irgendwie nicht fair für diese Mini-Erhebungen ist, habe ich mich an die erste Position gesetzt. Mir macht das Spaß und meine Mitfahrer sind vermutlich sonst eher im Flachen unterwegs.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit pegelte sich um die 39 km/h ein. Ich hörte in mich rein und dachte: „Ich fühl mich noch immer gut, lass uns das durchziehen.“ Leider haben die anderen nicht ganz so mitgezogen, wie ich mir das gewünscht hätte. Am Kilometer 50 sind dann nur noch vier Leute in der Führung gefahren. Auch ein Grund, warum wir auf die Gruppe vor uns am Ende 1:30 Minuten verloren haben. Sei es drum. Der Schnitt war um vier km/h schneller als ich mir das vorgenommen hatte. Leider hat mir auf den letzten zwei Kilometern ein bisschen der Mut und die Kraft gefehlt, nochmal vorn rauszufahren.

Fazit

Das am Ende noch Leute der Meinung waren zu sprinten, die sich die ganze Zeit ausgeruht hatten, naja, jedem das Seine. Ich meine es ging um Platz 230+. Das haben sie für umsonst. Durch die Blockeinteilung ist es im Ziel Platz 241 von 460 Starten geworden. Ein Block weiter vorn gestartet, wären gleich mal 80 Plätze besser gewesen. Eine Sache die ich dazu gelernt habe. Nicht zu tief stapeln. Lieber zwei km/h mehr angeben und im schlechtesten Fall nach hinten durchgereicht werden.

Vielleicht ist es auch mal eine Idee, mit ein paar Leuten zu Beginn zu kommunizieren, ob sie sich an einem Ausreißversuch beteiligen würden. Eine Gruppe von 10-12 Fahrern, wo jeder bereit ist mit Führung zu fahren. Ich bin jedenfalls mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und es zeigt mir, dass mein Training in die richtige Richtung geht, auch wenn ich ziemlichen Muskelkater im Hintern hab. Heute kann ich zumindest schon wieder vernünftig laufen.

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