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Sturz, Bruch, neue Ziele

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Fahrrad liegt auf einer Wiese mit den Alpen im Hintergrund.

Ziele müssen manchmal angepasst werden

Im Frühjahr plane ich gern, was ich für Events, Touren oder Reisen mit dem Rad gern machen möchte. So sollte über das Himmelfahrtswochenende eine Tour nach Belgien stattfinden. Zusammen mit zwei Freunden wollte ich die Route des Ronde van Vlaanderen abfahren. Doch dazu kam es dann leider nicht. Auf einer Tour Anfang April hat es mich dann auch erwischt: Schlüsselbeinbruch. Man sagt zwar, ohne den wäre man kein richtiger Rennradfahrer, aber ich bin ehrlich, gebraucht hätte ich es nicht.

So war die Tour nach Flandern natürlich hinfällig. Sieben ganze Wochen musste ich auf das Radfahren verzichten, das war dann der 1. Juni. In der Zeit hatte ich natürlich viel Zeit mir über neue Ziele Gedanken zu machen. Viele Dinge gingen mir durch den Kopf. Realistisch musste es aber auch irgendwie sein, weil ich die verlorenen Wochen ja erstmal wieder aufholen musste. So schob sich alles ein wenig nach hinten. Hauptsächlich beschränkte sich das dann auf ausgedehnte Touren im Harz und auch in Schweden. Doch drei Events/Reisen waren dann doch noch auf dem Plan, wie ihr hier jetzt lesen könnt.

Coffee Ride Harz Weekend

Über Coffee Ride Harz habt ihr über diese Seite ja sicher schon gelesen. Das will ich demnächst noch ein bisschen ausbauen und dazu gehört auch das Coffee Ride Harz Weekend. Die Frage war: Wie plant man das am besten? Einfach mal machen. Ich habe mir zwei Strecken ab Schierke überlegt und versucht über Social Media interessierte zu finde. Allerdings ist es ein wenig schwierig dort wirklich Verbindlichkeit zu bekommen, wenn man keine Teilnahmegebühren erhebt. 

So hatten insgesamt 12 Teilnehmer zugesagt, wovon am Ende sechs übrig geblieben sind. Eigentlich schade, aber die Gruppe hat es wieder ausgeglichen. Wir hatten richtig tolles Wetter an beiden Tagen und dass die Teilnehmer des diesjährigen Weekends, u.a. aus Bamberg und Hamburg, bei der nächsten Auflage gern wieder dabei sein möchten, sagt glaube ich schon viel über den Harz aus. Deshalb gibt es in 2022 auch zwei CRH Weekends.

Ronda de la Crema

Nur eine Woche nach dem Coffee Ride Harz Weekend fand in diesem Jahr zum ersten Mal das Südharzer Radlerfest statt. Neben einigen Touren für Familien und Mountainbiker gab es auch eine RTF (Radtourenfahrt), die „Ronda de la Crema“. Die Idee des Veranstalters war es, das italienische Gefühl in den Südharz zu holen. Aufgrund von Schwierigkeiten in den Streckenplanung befuhren wir zwar leider nur eine 30km Runde durch die vorharzer Hügellandschaft rund um Bleicherode zweimal. Doch das drumherum hat wirklich super gepasst und der Kaffee war echt gut 🙂

Das ist meiner Ansicht wirklich ein Event mit Potential, an dem ich sicher auch im kommenden Jahr wieder teilnehmen möchte.

Süddeutschland und Österreich

Nachdem ich aus zeitlichen und finanziellen Gründen dann auch noch mein Mailand – San Remo-Erlebnis erstmal auf Eis legen musste, wollte ich unbedingt noch etwas anderes machen. Warum dann nicht einfach mal in den Süden Deutschlands und nach Österreich. Gesagt getan. Zufällig habe ich dann auch im Rennrad-Magazin den Kufsteinerland Radmarathon gefunden. Also hab ich den dann noch spontan angemeldet. So ging es los. Und wenn ich schonmal da „runter“ fahre habe ich gleich noch überlegt, ich könnte doch auch gleich noch ein paar Freunde besuchen.

So lautete der erste Stop Heidelberg. Vom Odenwald habe ich bis dahin immer nur Bilder auf Instagram gesehen, nun konnte ich dort selbst einmal erleben, wie schön es wirklich ist. Schmale Straßen, tolle Natur und rasante Abfahrten. Mit Angela als Guide hat das richtig Spaß gemacht und ich werde da sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.

Weiter ging es von dort nach Vorarlberg, genauer nach Dornbirn. Die Alpen immer im Blick bin ich den Rhein entlang geradelt, um dann über die Schweiz und Liechtenstein wieder zum Campingplatz zu fahren. Funfact: mein Platznachbar war aus Goslar und gerade auf dem Weg mit dem Rad zum Lago Maggiore zu fahren…beeindruckend.

Von Vorarlberg ging es dann einmal quer durch Österreich bis nach Linz, um meiner Trauzeugin mal wieder einen Besuch abzustatten. Und weil ich ich nun schonmal dort war, habe ich mir auch noch einen Tag in Wien gegönnt. Was man eben so macht, wenn man ein bisschen Zeit dafür hat. 

Nach drei Tagen in Öberösterreich ging es dann zurück nach Tirol, nach Kufstein um genau zu sein. Untergebracht im Arte Hotel, was ich nur wärmstens empfehlen kann, hatte ich einen tollen Ausgangspunkt, um ein bisschen mit dem Rad zu klettern. 

Bevor es allerdings ans klettern ging, brauchte ich erstmal neue Pedale und Bremsbeläge. Das daraus dann am Ende eine komplette Durchsicht mit Wechsel der Züge, Lenkerband und dem Richten des Schaltkäfigs wird, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber gut, Sicherheit geht vor und die Jungs von InnBike Kufstein haben das auch richtig schnell und gut erledigt. So war ich für den Marathon gut vorbereitet, zumindest technisch…

Kufsteinerland Radmarathon

So, also noch eine kleine Testfahrt am Vortag des Kufsteinerland Marathons, um das Equipment zu checken. Da musste ich feststellen, dass an den Pedalen eine Justierschraube fehlt. Nicht gefährlich, aber nervig. Der Radladen war schon geschlossen. Was nun? Mit den nervigen Pedalen fahren? Hin und her überlegt was ich mache. Da viel mir ein, ich kenne doch in Kufstein jemanden, die auch SPD-Pedale fährt. Und ja, die Sandra hat sich dazu bereit erklärt, mir ihre Pedale für den Marathon zu leihen. Vielen lieben Dank nochmal dafür, falls du das liest.

Nun konnte ich die 125km und 2.000hm besten Gewissens, zusammen mit rund 700 weiteren Teilnehmern in Angriff nehmen. Gleich zu Beginn ging bei tollem Wetter den Berg hinauf. Auf dem Rückweg hatte ich das Glück zwei Mitfahrer zu finden. Wir legten viele Kilometer zusammen zurück, teilweise sogar in einer 12er Gruppe. Bis kurz vor der Auffahrt nach Brandenberg blieben wir zusammen, dann lies ich mich ein bisschen verleiten und löste mich mit einem weiteren Fahrer aus der Gruppe.

Für den Berg war das kein Problem, aber in den Flachen Passagen hätte ich mir gewünscht in einer Gruppe zu fahren. So war ich ab Hälfte des Anstiegs komplett auf mich allein gestellt. Das sollte sich auch bis ins Ziel nicht mehr ändern. Die kurzen, aber doch steilen Anstiege im weiteren Verlauf haben mir ganz schön zugesetzt und ich konnte mein Ziel unter fünf Stunden zu fahren leider nicht erreichen. Daraus muss ich jetzt für mich lernen.

Davon abgesehen, dass ich mein Ziel um 12 Minuten verpasst habe, war es ein tolles Event und ich werde nächste Jahr auf jeden Fall wieder nach Kufstein kommen.

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